OPEL Kadett C City

Treuer Scherpa - Kadett C City

| AC - EN 347 |

Der OPEL Kadett C ist der germanische Sproß des T-Car-Projekts von General Motors als Anwort auf den weltweiten Erfolg des VW Käfers.

Schon 1970 legt GM unter dem Code 1865 das T-Car-Projekt auf. Ziel ist es, mit einer noch nie dagewesenen Variantenvielfalt den Weltmarkt zu erobern. So werden allein in 1978 weltweit 58 Varianten des T-Car angeboten. 1979 sieht das Produktionsende des Kadett C nach 1.701.075 Einheiten in Deutschland während die Fertigung der Chevette in USA erst 1986 nach 2,5 Millionen Exemplaren ausläuft. Das weltweite Ende des erfolgreichen T-Car-Projekts kommt erst 1994 - 24 Jahre nach seinem Start.

Technische Daten:

Marke:
Modell:
Erstzulassung:
Fahrgestellnr.:
Motor:
Zustand:
OPEL
Kadett C City
12.02.1976 (05/75 - 07/79)
3362638419
1,2N; 38 KW / 52 PS
desolat (damals)

Insgesamt wurden 263.090 Kadett City gebaut, wobei es weltweit noch viele Varianten dieses Cityflitzers gab (u.a. Chevrolet Chevette Hatchback).


Meine "City" Geschichte

Im Februar 1982 sollte der ungeliebte City-Kadett eigentlich zum Schrott! Kollegin Gerti hat die Schn... voll von dem "unzuverlässigen Burschen" und der favorisierte Golf GTI ist schon im Zulauf. "Ich kümmere mich drum!" - aber zuerst muss der Kadett flott gemacht werden: Er spring schlecht oder gar nicht an und der Motor läuft wie ein Sack Nüsse. Irgendwie kriegen wir ihn schon von Köln nach hier überführt.
Er findet vorerst ein Plätzchen in Omas altem Hühnerstall - die Hühner sind schon längst gegessen.

Dann wollen wir uns das Teil doch mal genauer ansehen, bevor wir den Abdecker kontaktieren: Mmh - vielleicht hilft ja ein bischen Service. Neue Kerzen, Kontakte, Zündung einstellen und frisches Öl mit Filter sind das Wenigste, was wir ihm antun können - ein Samstagvormittag Arbeit - jetzt läuft er aber schon ganz vernünftig!

Und sonst? Größere Roststellen sind nicht zu entdecken. Klar hat der Lack gelitten und Steinschlag übersäht die Frontpartie wie eine Kratzerlandschaft. Kotflügel runter - ah, hier hat der Rostfrass schon zugeschlagen. Aber auch das ist mit geringem Aufwand zu beheben. Weißt du was? Wir werden das Auto neu lackieren! Wo? - Na - in der Garage.

Wir kaufen ein mittleres Grün vom BMW, ein dunkleres Grün vom Passat und bereiten den Wagen für die Lackierung vor: Abmontieren, was irgendwie abschraubbar ist und abkleben, was dran bleiben muss - aber gründlich. Lackschäden abspachteln, schleifen und alten Lack anrauen; dann kann es losgehen - mit der neuen elektrischen Spritzpistole. Zuerst wird das helle metallic Grün möglichst gleichmäßig auf dem Blech verteilt. Anschließend sprühen wir die dunkle Farbe in Höhe der Stoßstangen nass in nass rund ums Auto - nicht schlecht. Nach dem Trocknen kommen zwei/drei Sprühgänge Klarlack drauf und wir haben unser erstes Auto selbst lackiert. Der sieht jetzt richtig schick aus und kann der Dame des Hauses als künftiger Scherpa übergeben werden. Der Schrottplatz kann noch drei Jahre warten.

In der Bauphase 1983 spendieren wir dem City-Kadett eine Anhängerzugvorrichtung. Von nun an muss er auch "auf dem Bau" schuften. Er schafft das locker und tut bis April 1986 weiter treue Dienste. Jetzt ist er zehn - die Seitenscheiben rutschen immer runter - Rost macht sich mehr und mehr breit - es wird Zeit für den Gnadenhof. 200 Mark gibt der Verwerter und holt in schließlich auch noch ab - war doch 'ne nette Zeit zusammen.